Pro und Contra ist ein Buch über den Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung und zwei Protagonisten mit einer ganz besonderen Begabung. In diesem Einzelband kannst du Summer und Kayden dabei begleiten, wie sie einem Schicksal entgehen wollen, das von Geburt an für sie bestimmt ist - und das sie um jeden Preis verhindern wollen. Dabei merken sie, dass die Welt voller Gefahren und Verrat ist, aber auch Personen ihren Weg kreuzen, denen sie absolut vertrauen können, die alles für sie tun würden und denen sie sogar ihre Herzen schenken dürfen.
Pro und Contra - Mein Licht in deiner Dunkelheit
Ebook: 431 Seiten
Print: 344 Seiten
Kosten: 3,99 € Ebook/ 12,99 € Print
Verlag: Carlsen - Impress
Erscheinungsdatum: 01.11.2018
Genre: Romantasy/Dystopie
Klappentext:
*Auf Gedeih und Verderb füreinander bestimmt*
Summer ist eine Pro. Ihre Zellen produzieren von Natur aus Elektrizität – ein knappes Gut, seit ein Sonnensturm die Erde getroffen hat und die Menschen keinen Strom mehr herstellen können. Um
Summers kostbare Quelle nutzbar zu machen, braucht es ein Gegenstück, einen Contra. Als sie zufällig Kayden begegnet, weiß sie: Dies ist der Moment, vor dem sie sich ihr Leben lang gefürchtet
hat. Denn sobald ihre Verbindung offenbar wird, bedeutet das für sie beide ein Leben als Ausgebeutete. Für Summer und Kayden beginnt eine atemlose Flucht vor der Unterjochung und ein
leidenschaftlicher Kampf um Selbstbestimmung.
//Dies ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.
Das Buch ist in allen Shops erhältlich!
Textausschnitt:
Kayden
{...] Ich wusste nicht, wieso ich meinen Blick gesenkt und er unter all den vielen Leuten ausgerechnet sie gefunden hatte. Nichts war außergewöhnlich an ihr. Nicht das braune Haar, nicht das blassgelbe Kleid, das sie trug, oder der riesige Typ, der an ihrer Seite stand. Aber ich wusste sofort, dass sie die Person war, der ich mein ganzes Leben bereits versuchte niemals zu begegnen. Ich erkannte weder ihr Gesicht noch die großen, freundlichen Augen, deren Blick zu mir wanderte, als ob sie mich spüren würde. Ich erkannte ihr Wesen, das, was sie war und was das für mich bedeutete.
Ihr ging es wohl ähnlich, denn sie erstarrte voller Grauen, als sich unsere Blicke fanden. Mehr noch, sie schlug sich beide Hände vor den Mund und schwankte einen Moment, als ob sie zu Boden sacken wollte. Mehr sah ich nicht, denn schon packte ich Susann am Handgelenk und riss sie von der Kiste herunter.
»Kayden!«, kreischte sie und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Aber ich achtete nicht mehr groß auf sie, innerlich war ich geschockt, fluchte beständig vor mich hin und verstand nicht, wie das passieren konnte.
»Scheiße, Scheiße, Scheiße«, war das Einzige, das ununterbrochen aus meinem Mund kam, während ich Susann von dem Platz zerrte.
»Kayden, das Feuerwerk«, jammerte meine Freundin, aber ich war so in Panik, dass ich nicht auf sie reagieren konnte. Ich musste weg, nur weg. Von dem Platz, dem Feuerwerk, von ihr.
Als sich Susann sträubte, ließ ich ihre Finger los, denn ihr Wohlbefinden rückte ganz weit in meinem Geist zurück. Alles, was mich beherrschte, war ein unbändiger Fluchtinstinkt. Denn das Auftauchen des braunhaarigen Mädchens bedeutete für mich nur eins: ein Leben als Knecht der Regierung.
Susann schrie entsetzt, als ich sie zurückließ, um mich rüde durch die Menschen zu kämpfen. Schnell folgte sie mir und bemühte sich an mir dranzubleiben. Dabei schluchzte sie immer wieder meinen Namen, aber ich konnte einfach nicht anhalten.
Ich wollte nur weg.
Gefühlte Stunden rannte ich, bis die vielen Menschen hinter uns zurückblieben, die Stadt stiller wurde und ich am Ende vollkommen außer Atem war. Schwer nach Luft ringend, blieb ich stehen und stützte mich auf den Oberschenkeln ab. Trotzdem paralysierte die Panik noch immer meinen Geist. Ich sah nur sie vor mir. Wieso nur ausgerechnet sie?
»Kayden?«, fragte mich Susann verzagt. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie noch immer bei mir war, aber nun trat sie zu mir und ging in die Hocke, damit sie mir in die Augen sehen konnte. Auch ihr Atem ging schwer, wurde jedoch nicht von dem Grauen angetrieben, das mich in der Hand hielt. »Wieso hast du solche Angst? Was ist passiert?«
Erst hier, in einer der weniger beleuchteten Straßen, erkannte man das leichte Schimmern ihrer grünen Augen, das von einem ihrer Experimente zurückgeblieben war, und durch den Schleier, der sich auf meinen Geist gelegt hatte, drang, dass sie eine meiner besten Freundinnen war. Jemand, der verstand, was in mir vorging, sobald ich es in Worte packen konnte.
»Das Mädchen mit dem braunen Haar«, brachte ich hervor, aber ich erkannte sofort an ihrem verwirrten Gesichtsausdruck, dass sie Susann nicht aufgefallen war. Wieso auch? Für sie hatte sie keinerlei Bedeutung. »Susann, ich habe meine Pro gesehen.«
Scharf sog meine Freundin die Luft ein und ihre Augen weiteten sich entsetzt. »Bist du dir sicher?«
»Verdammt sicher. Ich habe sofort die Verbindung zu ihr gespürt.« Erneut fluchte ich und hasste die Gabe, die mir von Natur aus gehörte. Ich war kein Knecht der Regierung und das Auftauchen meiner Pro würde daran nichts ändern. Aber ich spürte jetzt schon, wie es mich wieder zu ihr hinzog. Sie war mein Geburtsrecht, ob ich wollte oder nicht.
Wieder übermannte mich die Panik, aber Susann unterdrückte sie, indem sie nach meiner Hand griff und mich fortzog. »Komm, mir müssen zurück ins Versteck, ehe eure Bindung noch stärker wird.«
Dankbar, dass Susann in solchen Situationen ihrem Alter entsprechend handeln konnte, überließ ich ihr das weitere Vorgehen und versuchte derweil das Grauen in mir zurückzudrängen. Aber es sprang mich immer wieder wie ein Raubtier an, denn ich konnte das Mädchen mit dem braunen Haar und den hellen Augen nicht vergessen. Meine Pro.